Olivenöl aus Italien

Das Wichtigste im Überblick
Italien steht für außergewöhnliche Sortenvielfalt, regionale Geschmacksprofile und geschützte Herkunftsbezeichnungen (DOP/IGP).
Wichtige Anbaugebiete & Olivensorten
Region | Typische Sorten | Geschmacksprofil (Richtwerte) |
---|---|---|
Toskana | Frantoio, Leccino, Moraiolo | Grün-fruchtig (Olive, Artischocke, Mandel), spürbar bitter & pikant |
Liguren (Riviera Ligure) | Taggiasca | Fein, zart, oft „süßlich“ – ideal für Fisch, Pesto & Rohkost |
Apulien (Puglia) | Coratina, Ogliarola, Peranzana | Von kräftig-würzig & polyphenolreich (Coratina) bis ausgewogen & mild |
Sizilien | Nocellara del Belice, Biancolilla, Cerasuola, Tonda Iblea | Tomate, Kräuter, Mandel; je nach Lage von mild bis intensiv |
Umbrien | Moraiolo (sowie Frantoio, Leccino) | Kräftig, kräuterig, deutlich bitter-pikant |
Kalabrien | Carolea (Lametia DOP) | Mittelfruchtig, frisch-grün, Apfel- & Mandelnoten |
Spezifika bei Herstellung & Verarbeitung
- Erntezeit: Frühe Ernte (grüne Oliven) → würziger & polyphenolreicher; späte Ernte → milder/süßer.
- Schnelle Verarbeitung: Idealerweise innerhalb von 24–48 Stunden nach der Ernte in die Mühle.
- Kalte Extraktion (≤ 27 °C): mechanische Gewinnung, bewahrt Aromen & Inhaltsstoffe.
- Dekantersysteme: 2-Phasen erhalten tendenziell mehr Phenole als 3-Phasen (prozesseabhängig).
- Filtration: erhöht Lagerstabilität; naturtrübe Öle wirken oft fruchtiger, brauchen aber Sorgfalt.
Qualität & Herkunftssiegel
- Extra Vergine (EVOO): (nativ extra) sensorisch fehlerfrei; freie Fettsäuren ≤ 0,8 g/100 g.
- DOP/IGP: z. B. Riviera Ligure DOP, Toscano IGP, Sicilia IGP.
Historischer Kontext
- Olivenkultur seit der Antike; Amphorenfunde belegen den großen Olivenölhandel.
- Ligurische Terrassen-Olivenhaine (Taggiasca) prägen seit Jahrhunderten die Küste.
Tipp für die Küche
Kräftige Öle (z. B. Coratina, Moraiolo) für Grillgemüse, Steak & bittere Salate. Fein-milde Öle (z. B. Taggiasca, Biancolilla) für Fisch, Burrata & helle Dressings.